Plötzlicher Herztod auf der Tanzfläche: Energydrinks und ihre aufkonzentrierte Extremvariante, die sogenannten Energyshots, versprechen eigentlich eine Steigerung der Leistungsfähigkeit, sollen auch länger wachhalten. Doch sie werden von Medizinern und Überwachungsbehörden zunehmend kritisch gesehen, weil sie die Gesundheit auch schädigen und sogar zu einem frühen Tod führen können. Vor allem das Herz sei gefährdet, warnen Kardiologen.
In den USA führten mehrere Eltern Klage gegen Hersteller. Schon gelten die Energydrinks als ein globales Gesundheitsproblem. Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) plädierte für Warnhinweise auf den Etiketten von Energiegetränken, die Kindern, Schwangeren, Stillenden sowie koffeinempfindlichen Personen vom Konsum abraten sollten. Außerdem sollten sie auf mögliche unerwünschte Wirkungen im Zusammenhang mit ausgiebiger sportlicher Betätigung oder Alkoholkonsum hinweisen. Auch bei der weltweiten Pandemie des Übergewichts könnten diese Drinks eine Rolle spielen.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) sieht eine große Gefahr der Überdosierung der kleinen Energy-Getränke, gerade im Diskotheken-Milieu, wo Grenzen und Grenzwerte vermutlich weniger Beachtung finden. Die Behörde empfahl 2009, Energyshots zu verbieten, doch sie sind gleichwohl weiter auf dem Markt erhältlich.
Auch die Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde Efsa verwies auf solche Risiken und Nebenwirkungen von Red Bull & Co: „Herz-Kreislauferkrankungen, Auswirkungen auf das zentrale Nervensystem (beispielsweise in Form von Schlafstörungen oder erhöhter Ängstlichkeit) sowie mögliche Gesundheitsrisiken für Föten bei Schwangeren“.
Die Experten der Efsa hatten erstmals einen Höchstwert für Koffein ermittelt: drei Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht. Ein zwölfjähriger Junge mit einem Gewicht von 50 Kilo liegt mit einer 0,5-Liter-Dose eines Energydrinks schon über dem Limit.
Millionen Jugendliche in Europa aber konsumieren deutlich mehr: In Deutschland gelten bis zu 6,6 Prozent der Jugendlichen als „Hochverzehrer“ und überschreiten die Efsa-Höchstmengen. Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte schon „Bedenken“ formuliert und forderte „Verkaufsbeschränkungen von Energydrinks an Kinder und Jugendliche“. Die Verbraucherorganisation Foodwatch fordert für sie gar ein völliges Verkaufsverbot.
Nicht nur in Ländern wie Deutschland, Österreich, der Schweiz und vor allem den USA trinken vor allem Jugendliche gern Energydrinks, selbst in Afrika sind sie überraschend weit verbreitet. Nach einer Studie aus Ghana an sieben öffentlichen Universitäten nahmen 62,2 Prozent mindestens eine Dose pro Woche zu sich.
In den USA sind schon mehrere Eltern juristisch gegen Herstellerfirmen vorgegangen. Sie „haben meinen Sohn getötet“, so der Vorwurf des Vaters des amerikanischen Teenagers Dustin Hood gegen den Energydrink-Produzenten Monster.
Dieser konsumierte an einem Tag im Jahr 2015 zwei Liter Monster-Energydrink, brach daraufhin beim Basketballspielen zusammen, wurde ins Krankenhaus gebracht und starb kurz danach.
Mit ähnlichen Vorwürfen war der Hersteller schon häufiger konfrontiert; die Firma wies einen Zusammenhang zwischen Monster-Drink und Todeseintritt stets zurück.
Auch eine Sprecherin von Red Bull wies Vorwürfe zurück, verwies auf „Sicherheitsbewertungen von Gesundheitsbehörden aus aller Welt“, die keine Bedenken ergeben hätten.
Doch immer wieder weisen Wissenschaftler auf mitunter schwerwiegende Krankheitsfolgen nach Energydrinkkonsum hin.
Im Frühjahr 2021 etwa berichteten britische Forscher im British Medical Journal (BMJ) von einem besonders tragischen Fall: Bei einem erst 21jährigen war eine doppelte Organtransplantation nötig geworden, weil er an Herzschwäche und Nierenversagen litt. Er hatte zwei Jahre lang täglich zwei Liter eines Energydrinks getrunken. Andere Ursachen, Vorerkrankungen, genetische Prädisposition, waren für die Mediziner nicht ersichtlich.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), die höchste staatliche Stelle in Deutschland, wenn es um Gefahren von Nahrungsmitteln geht, hat sogar eine lange Liste von Todesfällen im Zusammenhang mit Energydrinks veröffentlicht. Die jungen Konsumenten, viele gerade 18 Jahre alt oder kaum darüber, waren während sportlichen Trainings, aber auch beim Tanzen in Discotheken oder Clubs zusammengebrochen und gestorben.
Manche Opfer hatten eine Vorschädigung etwa am Herzen, wie etwa eine 14jährige aus der 40 000-Einwohner-Stadt Hagerstown im US-Staat Maryland. Sie litt an einem angeborenen Herzklappenfehler („Mitralklappenprolaps“), was ein verbreitetes Herzleiden ist, das bei fünf Prozent aller Amerikaner vorkommt und ihnen im Alltag normalerweise keine Probleme bereitet.
Sie hing mit Freunden in einem Einkaufszentrum ab, hatte zwei Dosen Energydrinks getrunken. Am nächsten Tag erlitt sie einen Herzinfarkt, sechs Tage später war sie tot. Offizielle Todesursache waren Herzrhythmusstörungen aufgrund von Koffein.
Als Konsequenz aus solchen Vorfällen forderte der Kinderarzt Steven Lipshultz von der Universität Miami, Red Bull und andere Energydrinks sollten gesetzlich reguliert werden wie Tabak, Alkohol und Arzneimittel.
Der Kardiologe Scott Willoughby vom Herzforschungszentrum im Royal Adelaide Hospital im Süden Australiens sagt, Energydrinks könnten für Menschen, die unter Stress stehen oder hohen Blutdruck haben, lebensgefährlich sein. Er hatte im American Journal of Medicine über seine Studie mit 30 jungen Menschen berichtet, die er vor und nach dem Genuss des Getränkes untersucht hatte: „Sie zeigten abnorme Werte, wie wir sie von Patienten mit Herzerkrankungen erwarten würden.“
Herzforscher Willoughby fürchtet, dass eine Kombination mit anderen Risikofaktoren wie Stress oder hohem Blutdruck „potenziell tödlich“ sein könnte. Schon eine Dose Red Bull ohne Zucker könnte das Risiko eines Herzanfalls erhöhen.
Der Zucker im Energydrink kann die Probleme noch verschärfen: Er kann, vor allem im Zusammenwirken mit dem Koffein, die Flüssigkeitsaufnahme im Körper blockieren, damit das Blut verdicken und somit Herz-Kreislauf-Probleme verursachen.
Offenbar können die Inhaltsstoffe der Energydrinks die Herzfunktionen auch bei gesunden jungen Menschen beeinträchtigen, und das gerade bei sportlichen Aktivitäten, beim Training oder beim ausdauernden Tanzen und Feiern, also genau beim bestimmungsgemäßem Konsum, wenn die Konsumenten wach und fit und energiegeladen sein möchten.
Verantwortlich für die Effekte ist die Kombination der Inhaltsstoffe: Koffein in hohen Dosen, viel Zucker sowie mutmaßliche Wachmacher wie Taurin, Glucuronolacton und Inosit.
Eine extremere Dosis Koffein und mehr Taurin und Glucuronolacton, teilweise auch Inosit, pro Liter liefert der Energyshot, aufgrund dieser Konzentration sind die kleinen Koffeinbomben mit einer Verzehrsempfehlung versehen, bei bisher erschienen Marken lautet sie einheitlich eine Portion pro Tag.
Noch immer ungeklärt ist, ob die beobachteten Wirkung der Überdosis Energydrink, wie Zittern, Schlaflosigkeit, Schwindel, Erbrechen, und Kreislaufzusammenbrüche auf Wechselwirkungen zwischen allen Inhaltsstoffen der Energydrinks zurückzuführen ist oder auf die Kombination mit Alkohol.
Auch ausgiebige körperliche Anstrengung (zum Beispiel längeres, körperlich anstrengendes Tanzen in Diskotheken oder sportliche Betätigung) scheinen diese Effekte zu verstärken.
Dass Zucker dem Körper Energie liefert ist bekannt. Für das Koffein ist nachgewiesen, dass es das zentrale Nervensystem anregt, zu mehr Konzentration und mentaler Wachheit führt, und ab einer gewissen Dosis auch auf das vegetative Nervensystem wirkt, also Herz-Kreislauf-, Atem- und Nierensystem stimuliert.
Zur Leistungssteigerung im Ausdauersport kommt es ab einer Menge von drei Milligramm Koffein pro Kilogramm Körpergewicht, was je nach Stärke zwei bis drei Tassen Kaffee entspricht (150 Milliliter) für einen 70 Kilogramm schweren Menschen. Vergleichbare Wirkung erzielen zweieinhalb Dosen Energydrink zu durchschnittlich je 80 Milligramm.
Die Extremvariante Energyshot liefert je nach Marke 50 bis 200 Milligramm Koffein pro Portionseinheit.
Zuviel Koffein kann zu Problemen für das Herzkreislaufsystem führen sowie Zittern und Erbrechen auslösen. Gesundheitsexperten geben zu bedenken, dass durch Energydrinks oder Energyshots leichter zu Überdosierung kommen kann als bei Tee oder Kaffee. Denn hier kann die Intensität des Koffeins nicht über den Geschmack beurteilt werden.
Taurin heißt die Aminosäure, die dem berühmten Energydrink „Red Bull“ nicht nur die Flügel verleihen sollte, sondern auch zu dem Namen inspiriert hat. Tauros heißt auf griechisch Stier. Für diesen Zusatzstoff, den der Körper selbst herstellen kann, ist die leistungssteigernde Wirkung nicht belegt. Die Dosis im Energydrink übersteigt die natürliche Aufnahme um das Hundert- bis Tausendfache. Negative Effekte sind bislang nicht bekannt.
Auch für Glucuronolacton gibt es keine Hinweise auf einen leistungssteigernden Effekt, wohl aber Bedenken, dass es die Nieren schädige. Ein Grenzwert wurde festgelegt, ohne Wechselwirkungen mit den anderen Substanzen des Energydrinks oder die gleichzeitige Aufnahme von Alkohol einzuberechnen.
Inosit, oft auch Inositol genannt, wurde früher als Muskelzucker bezeichnet. Es ist aber kein Kohlenhydrat. Energiesteigernde Effekt sind genauso wenig nachgewiesen wie abträgliche Nebenwirkungen.
Red Bull weist Vorwürfe wegen Nebenwirkungen zurück.
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Offiziell gelten Zusatzstoffe in industrieller Nahrung als unbedenklich. Wer also nur wenig davon isst und von robuster Konstitution ist, hat nichts zu befürchten. (Bei Allergien allerdings kann ein Milligramm vom Falschen schon tödlich sein.)
Chemisch hergestellte Additive sind, im Gegensatz zu normalen Zutaten wie Blumenkohl, Sahne oder Hähnchenfleisch, keine traditionellen Bestandteile eines Gerichtes oder Lebensmittels. Der Körper hat deshalb keine adäquaten, evolutionär eingeübten Mechanismen zu ihrer Verarbeitung.
Der Mensch braucht keine Zusatzstoffe. Nur die Industrie braucht sie.
Sie dienen dazu, das industrielle Essen geschmacklich oder farblich aufzuwerten – äußerlich. Buntere Brause, braunere Saucen, haltbarere Nudelsuppen, luftigere Kuchen, Brötchen mit einer Extraportion Brötchenduft, cremigere Quarks mit weniger Fett, Joghurts, in denen jedes Fruchtstückchen stabil an seinem Platz bleibt.
Das Ziel: Industrielles Essen soll attraktiver erscheinen. Und das möglichst lange (Shelf Life). Denn in der Welt der Fabriken und Supermärkte müssen die Nahrungsmittel billig sein und widernatürlich lange halten, was nur mit den Mitteln der Chemie möglich ist.
Viele industrielle Nahrungsmittel kommen nicht ohne Zusatzstoffe aus. Tütensuppen würden schnell schimmeln, Margarine ranzig werden, bei Fruchtjoghurts sich Fruchtzubereitung und Joghurt trennen. Das Fertig-Dressing für den Salat würde sich in die Bestandteile Kräuter, Essig und Öl auflösen.
Die chemischen Stoffe mit den E-Nummern sind für die industrielle Nahrungsproduktion unerlässlich.
Viele wurden eigens konstruiert, maßgeschneidert für die Bedürfnisse der Food-Fabriken, gleichsam am Reißbrett, als reine Designerstoffe, ohne jedes Vorbild in der Natur. Manche der verwendeten Substanzen kommen auch in der Natur vor – doch durch die Verwendung als Zusätze explodieren die Verzehrsmengen.
Und so werden die chemischen Zusätze im Essen für immer mehr Menschen zum Gesundheitsrisiko. Bei vielen Zusatzstoffen sind ab einer gewissen Menge Nebenwirkungen nachgewiesen – und sie wiegen weit schwerer als vermutet. Vor allem Kinder verzehren von solchen Zusätzen mehr, als ihnen gut tut (ADI).
Es sind Risiken, die der Mensch selbst geschaffen hat. Es sind keine Kontaminationen durch Verunreinigung oder Verderb, sondern absichtlich hinzugefügte Additive.
Die Zusatzstoffe in solchen Nahrungsmitteln dienen nicht den Konsumenten, sondern den Herstellern industrieller Nahrung.
Sie sollen in erster Linie die Haltbarkeitsdauer verlängern und die Kosten senken. Der menschliche Organismus braucht solche Chemikalien nicht. Einen gesundheitlichen Nutzen für die Verbraucher haben sie ebenfalls nicht. Viele der Zusätze können die Gesundheit gefährden.
So stehen etwa Geschmacksverstärker wie Glutamat in Verdacht, zu Krankheiten wie Alzheimer und Parkinsonbeizutragen. Farbstoffe können zu Hyperaktivität und Lernstörungen führen (ADHS). Auch Migräne kann von Lebensmittelzusätzen ausgelöst werden. Süßstoffe wie Aspartam stehen sogar unter Krebsverdacht. Konservierungsstoffe können den Darm schädigen und das Immunsystem stören. Zitronensäure kann die Zähne angreifen, außerdem schädliche Metalle wie Aluminium ins Gehirn transportieren. Industrielles Aroma kann dick machen. Phosphate können den Alterungsprozess beschleunigen und Krankheiten früher auftreten lassen wie Herzleiden, Bluthochdruck, die Knochenschwäche Osteoporose.
Überraschenderweise können sich die Effekte der einzelnen Chemikalien durch die gemeinsame Verabreichung vervielfachen. Das zeigte unter anderem eine Studie der Universität Liverpool mit den zwei Farbstoffen E104 (Chinolingelb) und E133 (Brillantblau), dem Geschmacksverstärker Glutamat (E621), und der Süßstoff Aspartam (E951).
Das Ergebnis: Die schädliche Wirkung der Zusatzstoffe auf das Gehirn (Neurotoxizität) addierte sich nicht, wie zu erwarten wäre, sondern vervielfachte sich. Eine Mischung aus dem blauen Farbstoff E133 und Glutamat (E621) etwa bremste das Zellwachstum nicht, wie zu erwarten gewesen wäre, um 15,8 Prozent, sondern um 46,1 Prozent. Eins und eins ist bei Zusatzstoffen also nicht gleich zwei, sondern mitunter auch sechs.
DR. WATSON betrachtet die neuartigen Zutaten der Nahrung konsequent aus der Perspektive der Verbraucher. Die DR. WATSON Datenbank der Zusatzstoffe informiert nicht nur über die verwendeten Substanzen und ihre gesundheitlichen Folgen, sondern auch über ihre Verbreitung: Schließlich geht es um die individuelle Entscheidung der Konsumenten auf der Basis ihrer ganz persönlichen Vorlieben und Neigungen.
Das DR. WATSON Team wurde dabei von anerkannten Wissenschaftlern unterstützt und auch juristisch beraten. Die DR. WATSON Datenbank wird regelmäßig aktualisiert und erweitert. DR. WATSON ist unabhängig von fremden Interessen und Institutionen.
DR. WATSON informiert natürlich auch über die Alternativen. Über Bio-Lebensmittel, die Vorzüge klassischer Ernährungssysteme mit kleinen Bauern, Gärtnern, Köchen, die traditionelle Ernährung, etwa die mediterrane Kost, die als Königsweg gilt zu einem gesunden und langen Leben.
Und DR. WATSON berichtet über Neues und Spannendes aus der Welt der Lebensmittel und der Ernährung, in den DR. WATSON NEWS.
DR. WATSON beschäftigt sich auch mit den Hintergründen, geschichtlichen und gesellschaftlichen Zusammenhängen, mit Interessenkonflikten von Wissenschaftlern und Ernährungsberatern, und auch mit Machtfragen, der Lobby, die ganz entscheidend mitbestimmt, was auf den Tisch kommt, was wir zu uns nehmen.
So waren früher Mediziner und Behörden sehr besorgt über die chemischen „Fremdstoffe“ in der Nahrung, vor allem bei chronischer Aufnahme.
Mittlerweile hat sich die offizielle Haltung geändert.
Die Substanzen, die einst als „Fremdstoffe“ galten und sogar von den Fachleuten als „Gifte“ geschmäht wurden, wurden jetzt nicht nur rehabilitiert, sondern sogar geadelt. Obwohl Verbrauchertäuschung weiter offiziell verboten ist, gelten sie jetzt als „Stoffe zur Verbesserung von Lebensmitteln“ (im EU-Fachjargon: Food Improvement Agents). Zur Regelung des Umgangs mit diesen edlen Ingredienzen hat die Europäische Union ein ganzes Quartett aus Vorschriften erlassen, das „Food Improvement Agents Package“ (FIAP), bestehend aus vier Einzelverordnungen zu den unterschiedlichen Typen von Zusätzen.
Die Erkenntnisse über schädliche Effekte dieser „Stoffe zur Verbesserung von Lebensmitteln“ allerdings mehren sich.
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